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Konzertberichte

Für diejenigen, die nicht dabei sein konnten... 

16. Antilliaanse Feesten Hoogstraten '98

Am 14. Und 15. August '98 war es wieder soweit: Die 16. Ausgabe des größten Festivals karibischer Musik war endlich da. Die Veranstalter hatten wieder ein erstklassiges Programm auf die Beine gestellt: Von Klassikern der kubanischen Musik (Afro Cuban All Stars, Orquesta Aragon) über top-aktuelle Timba (Azucar Negra) über "afrikanisierte Salsa" (Ricardo Lemvo), kolumbianische Salsa (Grupo Galé), Merengue (La Banda Gorda, Jossie Esteban), Soca (Soca Zouk Express), Zouk (Kadan's) bis hin zu Kaskawi (Ai Sa Si, aus dem Surinam) war eine sehr großes Spektrum karibischer Musik vertreten. Nur der angekündigte Bachata - Star aus der Dominikanischen Republik, Raulin, war nicht gekommen und wurde durch zusätzliche Auftritte von Ai Sa Si und Azucar Negra vertreten.

Im letzten Jahr waren nach Angaben des Veranstalters 40.000 Zuschauer anwesend - eine unglaubliche Menge. Dieses Jahr war das Konzertgelände noch einmal ein Stück größer geworden (wovon unter anderem die zweite Bühne profitierte, die diesmal deutlich größer war), doch es wirkte mindestens genauso gefüllt - dementsprechend dürfte wieder ein neuer Besucherrekord aufgestellt worden sein. Wie auch im letzten Jahr war die Organisation nahezu perfekt. Keine lange Wartezeiten an Toiletten oder Getränkeständen, reichlich kostenloser Parkraum und Campingplätze. Nur vor den Duschen auf dem Campingplatz bildeten sich wieder lange Schlangen. Aber wie heißt es so schön: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Denn schließlich war sowohl das Camping als auch alle zugehörigen Sanitären Anlagen kostenlos. Aber vielleicht könnte man ja durch kostenpflichtige Duschmarken in Zukunft mehr Duschen finanzieren?

Teresita García Caturla, Afro Cuban All StarsSolche Kleinigkeiten störten das Gesamtbild aber keinesfalls. Die Stimmung war einfach blendend, das Wetter hat hervorragend mitgespielt und das ganze Wochenende wurde zu einer großen Feier karibischer Musik und Lebensfreude.

Doch endlich zur Musik: Da manche Konzerte parallel liefen und man bei über acht Stunden live Musik pro Tag auch mal eine Pause machen muß, konnte ich nicht alle Konzerte sehen und habe folgende Auswahl getroffen:

Freitag:   Afro Cuban All Stars
Ricardo Lemvo
(plus ein wenig Azucar Negra und Jossie Esteban)
Samstag:   Orquesta Aragon
Grupo Galé
Azucar Negra.

Jossie Esteban und La Banda Gorda habe ich nur ganz kurz bzw. eher von weitem gesehen und will hier nur erwähnen, daß sie auf jeden Fall für viel gute Stimmung gesorgt haben.

Doch nun zu den ausführlichen Berichten:Ibrahím Ferrer, Afro Cuban All Stars

Afro Cuban All Stars

Nach dem äußerst beeindruckenden Konzert am 13.6. in Köln (s. Bericht) waren meine Erwartungen an die Afro Cuban All Stars natürlich enorm hoch - und wurden keinesfalls enttäuscht. Die Besetzung war exakt die gleiche wie in Köln (im entsprechenden Bericht nachzulesen) und wieder schienen alle Musiker hochmotiviert und bestens aufgelegt zu sein. Insbesondere die Ausstrahlung von Ibrahím Ferrer und Teresita García Caturla steckten das Publikum sofort an. Letztere genoß wieder ihr Spiel mit dem Publikum, indem sie ihre Shekere ins Publikum warf und glücklicher weise auf gleichem Wege wieder zurück bekam.

Felix "Valoy" ValdésDie Afro Cuban All Stars boten eine ausgewogene Mischung aus langsamen Kompositionen, wie z.B. dem jedesmal umjubelten "Chan Chan" vom Album "Buena Vista Social Club" und fetzigeren Stücken, z.B. "A Toda Cuba Le Gusta" vom gleichnamigen Album. Wieder wurde ein sehr jazziges Instrumentalstück genutzt, um alle Musiker vorzustellen und ihnen Gelegenheit zu geben, ihr Können in Solos unter Beweis zu stellen. Allerdings war dieses Stück deutlich länger als in Köln - vielleicht der einzige kleine Tiefpunkt dieses Konzertes.

Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie diese Musiker es verstehen, mit ihrer Musik und Ausstrahlung tausende von Zuschauern in Stimmung zu bringen und glücklich zu machen, obwohl ihre Musik sicher keine typische "Stimmungsmusik ist. Sie live erleben zu dürfen ist wirklich etwas ganz besonderes - laßt Euch die nächste Gelegenheit nicht entgehen!

Ricardo LemvoRicardo Lemvo

Bei den Zuschauern, die so wie wir zuvor Afro Cuban All Stars gesehen hatten und nach kurzer Pause und Merengue Stippvisite dann zur zweiten Bühne und Ricardo Lemvo wechselten, hatten es die Musiker wahrlich nicht leicht. Gegen die teilweise 70 und 80-jährigen Musiker wirkte die Band des Congolesen schon fast apathisch. Nicht daß ihre Musik schlecht wäre, aber in Sachen Ausstrahlung und Esprit hatten sie in diesem Vergleich schlichtweg keine Chance.

Ricardo Lemvo macht eine sehr interessante Mischung aus afrikanischer und lateinamerikanischer Musik und geht dabei ein ganzes Stück weiter als Africando. Die hatten hauptsächlich afrikanischen Gesang mit Salsa gepaart, Ricardo Lemvo bringt aber auch viele musikalische Stilelemente seines Heimatkontinents ein. Das Ergebnis ist ein spritziger und größtenteils tanzbarer Mix, mal eher Salsa, mal Merengue, mal Zouk usw. Leider konnte die Band der sauber vorgetragenen Musik keine entsprechende Präsentation bieten - sie wirkten eher unbeteiligt. Ich will aber nicht ausschließen, daß diese Band ganz anders wirkt, wenn man vorher nicht so einen Top-Act wie Afro Cuban All Stars gesehen hat.

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Klaus Reiter

Alle Konzertberichte geben persönliche Meinungen wieder.

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