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Konzertberichte

Für diejenigen, die nicht dabei sein konnten... 

16. Antilliaanse Feesten Hoogstraten '98 - 2. Teil

Der zweite Tag des Festivals begann nach vielen Werbegeschenken (Kappen, Rucksäcke, Eis...) direkt mit dem zweiten Höhepunkt des Wochenendes:

Orquesta AragonOrquesta Aragon

Orquesta Aragon brauchten sich keinesfalls vor den Afro Cuban All Stars zu verstecken. Daß diese Band wunderschöne Charanga Musik und Chachachas (wie z.B. das Legendäre "El Bodeguero") spielen kann, war mir schon vorher bekannt. Daß sie aber auch richtig treibende Salsa spielen, hat mich wirklich überrascht. Überraschend fand ich außerdem das volle Klangbild, daß Orquesta Aragon ganz ohne Blechbläser (Trompeten, Posaunen, Saxophone) erzeugte. Anstelle dieser Instrumente treten hier die Flöte und Violinen (historisch gesehen ist es eigentlich umgekehrt gekommen, aber die meisten von uns sind nun mal eher an den Klang der heutigen Salsa Orchester gewöhnt - eben mit viel "Blech").

Orquesta Aragon - Partystimmung auf der BühneAuch wenn es Orquesta Aragon nun seit nahezu fünf Jahrzehnten gibt (1939 gegründet), sind einige recht junge Musiker mit dabei, wie z.B. die Timablero, der ein furioses Solo lieferte das damit endete, daß er anstatt mit den üblichen Stöcken mit seinen Schuhen spielte. Dabei tanzte er auch noch um sein Instrument herum - ohne das Spiel zu unterbrechen. Mehrfach holten sich die drei Sänger der Gruppe Tanzpartnerinnen aus dem Publikum und beim großen Finale war dann die Bühne voll mit tanzenden Zuschauern (s. Bild) - ein toller Abschluß mit viel ausgelassener Stimmung für ein wunderbares Konzert.

Grupo Galé, KolumbienGrupo Galé

Genau wie nach den Afro Cuban All Stars konnte es nach dem Auftritt von Orquesta Aragon wirklich nicht mehr besser werden. Doch Grupo Galé ist schon von einem anderen Kaliber als Ricardo Lemvos Band: Diese Kolumbianer gehören zu den besten Bands ihres Landes und spielen durchweg fetzige, tanzbare Salsa. Auch live spielen sie - genau so wie man es von ihren CDs her kennt - die knackigsten Breaks im Salsa Bereich. Es ist schon beeindrucken, wie exakt da alles zusammenpaßt - ein hervorragendes Timing hat diese Gruppe um die Galé Brüder. Die drei Sänger schienen gut aufgelegt zu sein und heizten das Publikum immer wieder zum Mitsingen an, was sich tausende Zuschauer nicht zweimal sagen lassen brauchten. Insgesamt war die Stimmung auch hier wieder hervorragend.

Aber im direkten Vergleich zu Orquesta Aragon wirkte die Band schon fast zu professionell, die Sänger gaben sich nicht so natürlich und sympathisch wie ihre "Vorgänger" und in Anbetracht der vielen verschiedenen Rhythmen und Stilformen der Kubaner wirkte die 100% - Salsa - Show von Grupo Galé schon fast ein wenig eintönig. Nichtsdestotrotz war Grupo Galé für mich einer der Höhepunkte dieses Wochenendes.

Haila Mompie, Azucar NegraAzucar Negra

Azucar Negra ist im Prinzip eine Nachfolgeband der erfolgreichen und jungen kubanischen Gruppe "Bamboleo" - sowohl der Kopf der Gruppe (Leonel Limonta) als auch die Sängerin Haila Mompie hatten auch dort mit die Hauptrollen gespielt. Haila Mompie bemüht sich auf dem Cover des letzten Bamboleo Albums ebenso wie ihre Band-Kollegen um aufmüpfiges Aussehen: Glattrasierter Schopf, extravagante Kleidung und lässig-cooler Ausdruck entsprechen ganz und gar nicht dem üblichen Klischee einer jungen Kubanerin. Überraschenderweise zeigt sie live dann ein sehr sympathisches, fast schon kindliches Lachen und auffallend grazile Bewegungen. Aber immer noch mit Glatzkopf und recht gewagtem Outfit (s. Bilder). Stimmlich hat sie zwar nichts außergewöhnliches zu bieten, dafür aber um so mehr Temperament und Ausdruck (nein, ich werde jetzt nicht den ganzen Bericht von ihrem Aussehen schreiben - das bezieht sich (auch) auf ihren Gesang!). Die Stilrichtung ist wie bei Bamboleo beinharte Timba - mit äußerst komplexer, technisch perfekt gespielter Rhythmik, in etwa vergleichbar mit Klimax, Dan Den oder Charanga Habanera. Für eine eigenständige Note Azucar Negrasorgt vor allem die Sängerin - auch wenn die Gruppe noch zwei männliche Sänger hat, die gegenüber Haila Mompie aber deutlich in den Hintergrund treten.

Übrigens kann man eine kleine Hörprobe von Haila Live bei der Besprechung der CD CubaníSimo hören. Dort singt sie zwar noch für Bamboleo, der Song "No me parezco a nadie" ist aber nahezu unverändert auch im Repertoire von Azucar Negra.

Klaus Reiter

Alle Konzertberichte geben persönliche Meinungen wieder.


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