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Willie Colón & Ruben Blades: Siembra(c), (p) 1978 Fania Records (JMCD-537)
Dafür sind aber die sieben abwechslungsreich arrangierten Kompositionen um so besser. Klassiker wie Pedro Navaja" und Plastico", die fast jeder Latino (und auch so mancher deutsche Salsaholic) mitsingen kann, sprechen für sich. Vom Auftakt dieses Albums sollte man sich allerdings nicht abschrecken lassen: Das Intro von Plastico" hört sich erst einmal gar nicht nach Salsa an. Es erinnert eher an John Travolta im Polyesteranzug: Ein funky" E-Bass, Schlagzeug und Geigenklänge (übrigens nicht aus dem Synthesizer!). Aber nach gut einer halben Minute ist dann der Alptraum eines jeden unerfahrenen Salsa DJs vorbei, es geht mit hervorragend tanzbarer Salsa weiter. Überhaupt läßt sich auf alle Stücke dieser CD gut tanzen: Buscando Guayaba" bietet sich eher zum langsamen Üben an, bei Pedro Navaja" macht man, fast ohne es zu merken, den Übergang von gemäßigter Gangart bis zu richtig schnellem Tempo mit usw.. Im Gegensatz zur letzten Gemeinschaftsproduktion von Ruben Blades und Willie Colón herrschte damals noch strikte Aufgabenteilung: Ruben Blades schrieb fast alle Lieder und sang, während Willie Colón für das Orchester und die Produktion zuständig war - und natürlich immer wieder zur Posaune griff. Auf der ganzen Platte ist übrigens keine einzige Trompete zu hören, dafür insgesamt fünf Posaunen. Erstaunlich auch die Ansammlung bekannter Musiker in der Band: Praktisch alle sind auch heute noch mit Erfolg im Musikgeschäft. Abschließend kann ich jedem, der nicht ausschließlich auf die aktuellen Hitparaden schielt, diese CD wärmstens empfehlen. Ich habe selten so viel schöne Salsa auf einer Aufnahme vereint gehört.
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