Haupseite Hauptseite Konzertkalender Konzertkalender Konzerte: Termin melden Konzerte: Regelmäßig live Konzertberichte eMail, Hilfe, Frames Frames eMail an den Webmaster Hilfe

Konzertberichte

Für diejenigen, die nicht dabei sein konnten... 

Yuri Buenaventura - Foto (c) Klaus Reiter, salsaholic.deYuri Buenaventura

Palm Tree Festival, Almere (NL), 7. Juli 2001

Yuri Buenaventura hat einen Pakt mit den Wettergöttern geschlossen. Keine Frage. Oder wie sonst kann man das erklären: Ca. eine halbe Stunde vor seinem Auftritt hört der Bindfaden-Regen auf, die strahlende Sonne trocknet das Open Air Gelände des Palmtree Festivals im Handumdrehen und verschwindet auch während der Show des Kolumbianers nur kurzzeitig mal hinter Wolken - es bleibt trocken und warm. Erst als Yuris Musiker die Bühne verlassen haben, setzt wieder heftiger Regen ein. Die Freunde der Salsa haben Riesenglück gehabt, wer eher auf brasilianisches (Chico César) oder Soca (Krosfyah) steht, muss wohl ziemlich nass geworden sein.

Als Yuri Buenaventura pünktlich und ohne großes Gehabe auf die Bühne kommt, kann man ihm die Enttäuschung ob des eher spärlich erschienenenYuri Buenaventura & Band (c) salsaholic.de Publikums deutlich ansehen. Aber als echter Profi läßt er sich nicht hängen, singt sich während der ersten Stücke - allesamt vom Debüt-Album "Herencia Africana" - selber in Stimmung; er schafft es sogar, neben seinen Musikern auch das eher lahme Publikum teilweise mitzureißen. Mit beeindruckender Energie und sympathischem Witz leitet er eine Band, die keinen Vergleich scheuen braucht: Der Sound ist genauso satt wie auf der CD "Yo Soy", alle Einsätze und Breaks sitzen perfekt, und doch kommt das Ganze spontan herüber. Eine Mischung, wie man sie nur bei erstklassigen Bands erlebt. Yuri gibt praktisch allen Bandmitgliedern ausgiebig Gelegenheit, sich in Soli zu präsentieren, tanzt während dessen mit seinen Begleit-Sängern am Rande der Bühne und scheint im Großen und Ganzen einen Heidenspaß zu haben. Nebenbei bemüht er sich mehrfach, den Ruf Kolumbiens als Kokain-Land zu relativieren und weist auf die vielen schönen Seiten seiner Heimat hin. Besonders beeindruckend war das Timbales-Solo, bei dem sich zum Abschluss der Bongocero zum Timbalero gesellte - beide tanzten umeinanderherum und wechselten sich am Instrument ab - eine artistische und witzige Einlage (s. rechtes Foto ).

Mit Posaunen und Trompeten... (c) salsaholic.de Verücktes Timbales-Solo. (c) salsaholic.de

Ein Tänzchen am Rande... (c) salsaholic.deWie schon erwähnt begann seine Titelauswahl mit mehreren Stücken der CD "Herencia Africana", anschließend folgte eine kleine aber feine Auswahl aus dem aktuellen Album "Yo Soy", so z.B. "Manos Latinas", "Cantares", "Mala Vida" und natürlich der Mega-Hit "Salsa". "Salsa Raï" war leider nicht dabei, was aber ob der ungewöhnlichen Instrumentierung und vor allem mangels Duet-Partner Faudel verständlich ist.

Viel zu schnell kam die Ankündigung des letzten Liedes - die planmäßigen 1 ¼ Stunden des Auftritts waren wie im Flug vergangen. Trotz der hervorragenden Präsentation und des mittlerweile etwas zahlreicheren Publikums waren die Oh, eine Kamera! Jetzt muss ich intelligent gucken.. (c) salsaholic.de"Otra, otra!" - Rufe doch ein wenig dünn - nun ja, für eine Zugabe ("Yo Soy") hat es noch gereicht.

Es ist jammerschade, dass dieses Konzert nicht vor größeren Menschenmengen stattfinden konnte. Aber bei dem Wetter war wohl nicht mehr zu erwarten. Auf das Gelände des Palmtree Festivals hätten jedenfalls noch Hunderte, wenn nicht sogar Tausende gepasst - direkt vor der Bühne war ein mehrere Meter breiter, nicht abgegrenzter Freiraum ...was zum Tanzen und Fotografieren natürlich herrlich war. Yuri und seine Band haben jedenfalls das Zeug, ein 40.000 - Publikum wie in Hoogstraten zum Toben zu bringen.

Palmtree Festical 2001 - (c) salsaholic.de Zum Palmtree Festival im Allgemeinen: Auch wenn das Preis-Leistungsverhältnis nicht ganz mit dem von Hoogstraten mithalten kann (ähnliche Preise, aber weniger Programm), hätte es bei besserem Wetter sicher eine tolle Sache werden können. Von Palmen war zwar nichts zu sehen, dafür war man aber direkt am Strand und hätte sogar baden können. Aufgrund des Regens haben wir uns dann aber noch vor dem Auftritt Chico Césars auf den Heimweg gemacht.

Fazit: Seit diesem Konzert gehört Yuri Buenaventura für mich zu den besten Live-Acts im Salsa-Business. Er hätte verdient, vor größerem und frenetischerem Publikum spielen zu dürfen. Vielleicht lesen die Organisatoren des Hoogstraten Festivals ja diese Zeilen ...

Alle Konzertberichte geben persönliche Meinungen wieder.


zum Seitenanfang
Ranking-Hits Copyright 2001 Klaus Reiter (klaus@salsaholic.de). Letzte Änderung: 9.07.2001. WEBCounter by GOWEB